Startprobleme nach Ventilwechsel

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Toster
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Startprobleme nach Ventilwechsel

Beitrag von Toster »

Tag allerseits,

nachdem die SuFu kein passendes Ergebnis geliefert hat, mache ich mal ein neues Thema auf.

Bei meinem C16XE ist mir aktuell der Zahnriehmen beim Startvorgang übergesprungen. Hab dann den Zylinderkopf runter genommen und gesehen, dass die Einlassventile teilweise krumm waren. Also alle Ventile neu gemacht (und eingeschliffen), Kopf und Kolben auf Beschädigung überprüft, Kopfdichtung neu gemacht und wieder zusammengebaut. Mechanisch scheinbar alles ok, also kein Widerstand beim Durchdrehen des Motors, Markierungen auf Nockenwellen- und Kurbelwellenräder passen.

Nun mein Problem: Der Motor startet nicht. Anlasser dreht, Zündfunke und Sprit sind da. Jedoch Zündet nichtmal ein einzelner Zylinder oder dass er unrund laufen würde, sondern eben garnichts.

Kann es sein, dass (wie auch immer) Steuerzeiten verstellt wurden oder einer der Nocken- oder Kurbelwellensensoren oder das Steuergerät zu Schaden gekommen sind?

Bin für jede Hilfe dankbar.
Grüße Tobias

Copperhead
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Re: Startprobleme nach Ventilwechsel

Beitrag von Copperhead »

Wenn der KWS so hinüber wäre, dass sich wirklich gar nichts mehr tut, hättest du vermutlich einen Fehlercode gesetzt und die Motorkontrollleuchte würde leuchten.
Hast du mal die Kompression gemessen? Und wurden die Ventilsitze alle kontrolliert?
Wenn Sprit und Funke da sind und das Gemisch halbwegs stimmt, kann es meiner Meinung nach nur die Kompression sein.
Ansonsten halt die Routine: Stecker und Schlauchverbindungen alle nochmal kontrollieren ob beim Zusammenbau nix vergessen wurde.
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Toster
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Re: Startprobleme nach Ventilwechsel

Beitrag von Toster »

Ventilsitze waren ohne Beschädigung und nach dem Einschleifen einwandfrei, was Rückstände angeht. Kompression habe ich noch nicht gemessen, aber die Ventile haben sauber geschlossen, als ich die Nockenwellen im ausgebauten Zustand durchgedreht habe, sollte also passen. Wird der Zündzeitpunkt ausschließlich vom KWS gesteuert oder hat da sonst noch ein Sensor die Finger mit drin?

Copperhead
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Re: Startprobleme nach Ventilwechsel

Beitrag von Copperhead »

NWS und Klopfsensoren dürften da auch mit reinreden.
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Re: Startprobleme nach Ventilwechsel

Beitrag von Corsa Black Mamba »

Mal eine kurze Gegenfrage.Hast du nach dem einschleifen der Ventile mal geprüft, ob die Ventilsitze auch richtig abdichten? Sprich bei geschlossenen Ventilen den Brennraum mal mit Flüssigkeit gefüllt und durch den Ansaug bzw. Aupufftrakt Luft rein geblasen und geschaut, ob im Brennraum Blasen aufsteigen? Wie sieht es mit den Hydros aus, arbeiten die einwandfrei. Oft laufen die bei diesen Reperaturarbeiten aus und müssen sich erst mal füllen, was aber bei Startdrehzahl und kaltem Öl langwierig sich gestalten kann.
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Re: Startprobleme nach Ventilwechsel

Beitrag von wedotherest »

Die Hydrostößel wären jetzt auch mein Tip gewesen. Die sind sicher leer.
Wenn mein Kumpel in seiner Werkstatt an Zylinderköpfe von Opel was macht
schleppen wir die Autos immer an. Bis zum anspringen hat das bei einem Astra schon mal ein
paar Kilometer gedauert.
Gruß, Jörg

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Re: Startprobleme nach Ventilwechsel

Beitrag von Toster »

Hatte den Zylinderkopf auf den Kopf gestellt und Sprit in die "Schale" mit den Ventilsitzen gefüllt. Ist alles drin geblieben. Allerdings hatte ich die Nockenwellen da noch nicht dran.
Könnte also sein, dass die Hydros leergelaufen sind und ich jetzt bei montierter Nockenwelle die Ventile einen Spalt offen stehen habe? Lehne mich mal weit aus dem Fenster und würde sagen, dass mir das bei der Montage aufgefallen wäre oder von wieviel Unterschied sprechen wir da zwischen vollen und leeren Hydros?

@ Mamba: Kompression habe ich vor dem Starten nicht gemessen, da ich nach meine Vorgehen davon ausgegangen bin, dass die 100% dicht sind.

Könnte es denn auch sein, dass ich die Nockenwellen mit den Markierungen auf Zünd-OT gestellt habe, aber die Kurbelwelle eine Umdrehung weiter ist und quasi im Ladungswechsel-Takt ist und durch die Ventilüberschneidung keine Kompression bekommt zu dem Zeitpunkt an dem der Zündfunke kommt?

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Re: Startprobleme nach Ventilwechsel

Beitrag von Corsa Black Mamba »

Bei den 4 Zylindern ist es so, das sich immer 1 und 4 oder 2 und 3 zusammen im OT befinden. Bedeutet 1 Zylinder im Zünd OT und der andere im Überschneidungstakt. Wenn du also Nockenwelle 1 Zylinder im Ot hast und Kurbelwelle vom 4 Zylinder im OT stehen hast, dann zündet dir die Kerze immer in den falschen Zylinder. Dann läuft er dir auch nicht an, das ist klar. Hätte dir aber auffallen müssen, da auf der Kurbelwelle auch eine Markierung ist.
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Re: Startprobleme nach Ventilwechsel

Beitrag von Copperhead »

Gibt die Zündung nicht auch immer einen Stützfunken raus, der bei dieser Situation dann die Funktion vom eigentlichen Zündfunken übernehmen würde?
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Re: Startprobleme nach Ventilwechsel

Beitrag von Toster »

@Mamba: Da die Kurbelwelle 2 Umdrehungen macht, bis die Nockenwelle 1 Mal rum ist, passt die Position der Kurbelwelle mit der Markierung ja quasi 2 Mal.

Aber die Sache mit dem Stützfunken ergibt würde schon Sinn machen und fällt ja dann für die Lösung meines Problems aus. Werde mal Kompression messen und dann auf die Anschlepp-Methode übergehen und berichten!

Hat denn jemand eine Ahnung wieviel mm so ein Hydrostößel zwuschen voll und leer macht?

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Re: Startprobleme nach Ventilwechsel

Beitrag von Corsa Black Mamba »

Ja stimmt mit beiden, also Stützfunke und Kurbelwelle. Hab ich grad nicht richtig durchdacht. Allerdings wäre ich mit dem anschleppen vorsichtig besonders bei einem 16V, ich würd da eher mit einer 2ten Batterie schaffen um länger mal Startversuche zu machen zu können. Ein Versuch mit neuem Öl könnte auch Abhilfer schaffen, da es besser und schneller die Schmierstellen erreichen sollte.
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Re: Startprobleme nach Ventilwechsel

Beitrag von Toster »

Was sollte man bei einem 16V beim Anschleppen denn besonders beachten?
Hätte jetzt eher gedacht, dass langes orgeln dem Anlasser und dem Steuergerät nicht sonderlich gut tun.
Mein Plan für morgen: mit dem Heißluftfön die Ölwanne bzw. das Öl bisschen anwärmen und schauen, dass ich über den Einfülldeckel ein bisschen warmes Öl schon an die Nockenwelle bekomme. Dann paar Mal ohne Zündkerzen mit eingelegtem Gang die Einfahrt runter rollen lassen. 20min stehen lassen und versuchen zu starten.
Verbesserungsvorschläge? ;)

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Re: Startprobleme nach Ventilwechsel

Beitrag von Copperhead »

Dem Steuergerät ist völlig egal wie lange der Motor orgelt und dem Anlasser in der Regel auch.
Wenn die Batterie noch fit ist oder du eine zweite Batterie hast, würd ich es erstmal mit orgeln versuchen.
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Re: Startprobleme nach Ventilwechsel

Beitrag von Corsa Black Mamba »

Laß es mich dir mal so erklären, der Starter dreht sich langsam in das Schwungrad ein und dreht dann mit zunehmender Drehzahl höher. Bedeutet das die Kurbelwelle sanft in Drehbewegung versetzt wird. Wenn du mit eingelegtem Gang anschiebst, versuchst du ja erst Fahrt zu gewinnen, damit man gleich mit ordentlicher Drehzahl auf die Kurbelwelle trifft. Dabei kann (muss nicht grundsätzlich) es passieren, das dir der Zahnriemen um1 oder 2 Zähne überspringen kann. Und bei einem 16 V hat das Ventil sowieso sehr wenig Freiheit zwischen Ventilteller und Kolbenboden. Da können 2 Zähne Versatz schon für anschlagen sorgen. Bedeutet für den Extremfall, verbogene Ventile. Und glaub mir mal nach 45 Jahren Kfz-ler, du wärst nicht der erste, der einzige und wirst auch nicht der letzte sein, dem das passiert.
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Re: Startprobleme nach Ventilwechsel

Beitrag von wedotherest »

Das bedeutet im Umkehrschluss das man keine Autos anschieben darf?
Gruß, Jörg

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