Wie riskant ist ein Chip im Benziner?

Umbauten auf Turbo, V6, CIH Maschinen und was Ihr sonst noch bauen wollt ;-)
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Vampire-GER
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Wie riskant ist ein Chip im Benziner?

Beitrag von Vampire-GER »

Ich hab schon viel drüber gehört dass Chip-Tuning bei einem Benziner sehr riskant ist und dem Motor schadet. Was wiederrum beim Diesel nicht der fall ist.
Ich hab mir sagen lassen das mit dem Platz der Zylinder, den sie nach oben hin haben, zusammenhängt. Da beim Diesel noch genug Platz ist und man den per chip ausnutzen kann. Stimmt das?
Ich rate grundsetzlich jedem der nen Benziner Chippen will immer davon ab.
Aber wie riskant ist es denn überhaupt? Das konnte mir bisher keiner sagen.

MfG
David
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dahobi83
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Beitrag von dahobi83 »

chiptuning nimmt nur einfluss auf eingespritzte benzinmenge bei drehzahl X und last Y. der OT hat gar nichts damit zu tun! schlecht isses nur, wenn der motor zu mager läuft, da benzin gleichzeitig zur zylinderkühlung verwendet wird. wenn er zu fett läuft hast halt weniger leistung und machst dir den kat in arsch. was soll deiner meinung nach passieren, wenn der kolben ganz oben steht?
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Zion
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Beitrag von Zion »

Das ist Mechanik, da kann man so elektronisch ma eben nicht unbedingt viel verstellen so in Richtung Ventile etc. :)
Beim Turbodiesel ist das Chiptuning einfacher und du hast einen größeren Leistungszuwachs aus dem Grund, weil eben oft als Hauptveränderung der Ladedruck verändert wird. Man geht weg von den Sicherheitsreserven der Hersteller hin zu dem, was der Motor aushält...
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Beitrag von V2000 »

Also erstmal eins. Sehr gut per Chip zu tunen gehen Turbo Diesel und Turbo Benziner. Da eben der Ladedruck angehoben werden kann. Die Anhebung hat zur Folge das im Brennraum mehr Luft vorhanden ist, der LMM diese größere Luftmasse erkennt und daraufhin wird mehr Kraftstoff eingespritz...weil ein bestimmtes Verhältnis (Kraftstoff-Luft) erzielt werden muss, das ist Lampda. Wenn der LMM die größere Luftmasse nicht erkennen würde, würde das ganze nicht funktionieren.

Chiptuning nimmt keinen Einfluss auf die eingespritze Kraftstoffmenge! Die Steuerung kann nicht x beliebig mehr Kraftstoff einspritzen. Mehr Kraftstoff kann nur auf mehr Luft eingespritzt werden...daher eignen sich Turbomotoren eben sehr gut. Die Kraftstoffmenge die erforderlich ist errechnet sich immer aus dem Lastzustand und der Drehzahl. Ja nachdem welche Luftmasse bzw. Luftmenge der jeweilige Sensor ermittelt, werden in dieser Abhängigkeit die Einspritzventile eine bestimmte Zeit geöffnet...mit dieser Öffnungszeit wird die Kraftstoffmenge bestimmt.

Chiptuning beim Sauger ist vielmehr ein geändertes, optimiertes Zündkennfeld. In dem für jeden Betriebszustand optimierte Zündwinkel, in dem Fall größere Zündwinkel als Serie, gespeichert sind. Das ganze hat den Nachteil das der Motor eher zum klopfen neigt, Zündung früh! Daher muss bei fast allen Chips ein Kraftstoff mit höherer Oktanzahl (klopffester) als Serie gefahren werden. Der Vorteil eines großen Zündwinkels ist das das Gemisch mehr Zeit hat zum durchbrennen..gerade bei hohen Drehzahlen wo diese Zeit immer geringer wird, ist es nötig früher zu zünden, so das der höchste Verbrennungsdruck immer kurz nach dem OT wirkt (5°). Daher muss es auch eine Zündwinkelverstellung geben...früher mechanisch, heute alles elektrisch! Und das ganze wird eben nochmals optimiert.

Mit dem Platz über den Zylindern...das will ich dann auch gleich noch korrigieren. Gemeint ist sicher der Platz über dem Kolben und somit der Verbrennungsraum. Es ist aber genau anders herum. Ein Diesel hat weniger Platz (Verbrennungsraum) als ein Benzinmotor. Grund ist das ein Diesel höher Verdichtet als ein Benziner. Beim Benziner sind solche hohen Verdichtungen nicht möglich...auch dort ist der Grund die Klopffestigkeit des Kraftstoffes.

Gruß Andy
Gegen kleinen Schwanz und Impotenz, hilft dir auch kein Mercedes Benz :D

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dahobi83
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Beitrag von dahobi83 »

KLUGSCHEISSER MODUS AN
Chiptuning nimmt keinen Einfluss auf die eingespritze Kraftstoffmenge!
Wenn's ES-Ventil länger offen bleibt, dann schon. Schreibst ja selber ein paar Zeilen später.

Die Steuerung kann nicht x beliebig mehr Kraftstoff einspritzen.
Die eingespritzte Menge ist abhängig vom Kraftstoffdruck und der Ventilöffnunsgzeit, die wiederum von der länge des Arbeitstaktes begrenzt wird. Innerhalb dieses Zeitraumes ( dem takt ) kann ich die Menge hoch und runter schrauben wie ich will durch die öffnungszeit.

Das ganze hat den Nachteil das der Motor eher zum klopfen neigt, Zündung früh!
100 Oktan bzw. ein anständiger Tuner und du hast das problem nicht mehr. wenn du deinen ZZP im guten glauben so einstellen lässt dass es zu einer klopfenden verbrennung kommt, dann haste den falschen dein kennfeld abstimmen lassen. das ist das problem bei den ebay chips: maximales benzin und den ZZP schön auf früh stellen. am ende noch wundern weshalb die einlassventile abgefackelt sind :shock:

ein bestimmtes Verhältnis (Kraftstoff-Luft) erzielt werden muss, das ist Lampda.
Gewünscht bei der AU ist Lambda "1". bei abweichungen um 0,1 würde man mit einem D3 Motor ( z.b. c12nz bj 94 ) bereits bei der AU durchfallen. bei (turbo)tunern erzielt man die meiste leistungs jedoch mit einem wert UM 0,85 herum wie's beim sauger aussieht, weiß ich leider nicht. würd mich mal interessieren!

KLUGSCHEISSER MODUS WIEDER AUS



NACHTRAG

Klopfen: (wissen.de)
klingelndes Geräusch, das bei detonationsartiger Verbrennung des Kraftstoff-Luft-Gemisches in Ottomotoren auftritt. Bei normaler Verbrennung ist der Druckanstieg im Zylinder kontinuierlich, bei Detonation sprunghaft; Motorteile werden stark erhitzt und beschädigt. Die Klopffestigkeit des Kraftstoffs ist daher von großer Bedeutung.

Klopffestigkeit: (wissen.de)
die erforderliche Eigenschaft des Kraftstoffs für Ottomotoren, sich nicht voreilig zu entzünden, sondern einen gleichmäßigen Zündverlauf zu ergeben. Die Klopffestigkeit wird durch die Oktanzahl gekennzeichnet. Je höher die Oktanzahl desto klopffester der Motor. Die Klopffestigkeit wird erreicht durch Zusatz von Antiklopfmitteln. Sie hängt aber auch von Verdichtung, Überladung, Drehzahl, Luft- und Kühlwassertemperatur des Motors ab.

Zündzeitpunkt:
(...) Der Kolben wandert - während alle Ventile geschlossen sind - nach oben, wodurch er das Kraftstoff-Luft-Gemisch verdichtet. Wenn er oben angekommen ist - in dem Moment absoluten stillstandes - hat er den "oberen Totpunkt" erreicht. JETZT wird gezündet, wodurch die jetzt erst enstehende verbrennung den kolben wieder nach unten bewegen lässt. dadurch dass man den ZZP minimalst nach vorne verstellt wird auch das gemisch selber früher entzündet. der kolben wird nun aus dem OT durch eine kräftigere ( bessere / effektivere ... ) verbrennung nach unten gedrückt. die verbrennung ist zum Zeitpunkt des OT's weiter voran geschritten.
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Vampire-GER
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Beitrag von Vampire-GER »

Danke für die Infos!
Ist ja doch komplizierter als ich dachte! Also schadet es dem Motor nicht wenns vernünftig gemacht wird!? (Also nich bei Ebay kaufen! :mrgreen: )
Was kostet denn son spaß?
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Beitrag von Joaciem »

dat würd ich auch gerne wissen :)
Corsa fahn is wie als wennse flichs :-)

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scrat
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Beitrag von scrat »

Hab letzt gelesen, dass man für nen VW Bora TDI PD mit 115PS für eine Anhebung um 25PS auf 140PS 899€ ausgibt. Dürfte bei einem Benziner gleich sein.

Gruss Nils
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Vampire-GER
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Beitrag von Vampire-GER »

So viel??? :shock:
Das ist aber nen heftiger Preis! Dann kommt man mit umbauen aber besser weg.
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XR2
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Beitrag von XR2 »

Gute Chips sind teuer. Und gute Firmen stimmen den vor Ort noch auf den Motor bzw. das Fahrwerk an. Das Geheimnis dabei ist, daß wie oben schon erwähnt die Eigenschaften des Klopffesteren Super+ nutzt. Zudem sind die "Chips" mehr auf Leistung ausgelegt. Das heißt, daß die Kompromisse in der Serienprogrammierung nicht eingegangen wird. D.h. man hat evtl. kein so gutes Kaltlaufverhalten etc.

Zu den vielgerühmten Diesel-Chips: Wenn man die falschen Motoren (z.B. VW-TDI) chipt, fliegen einem die auch schon nach 100 tkm um die Ohren.
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Opel Corsa WC Sport 1.4 16V '98 durch
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