[Corsa B] Elektrische Fensterheber vom Omega B

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scrat
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[Corsa B] Elektrische Fensterheber vom Omega B

Beitrag von scrat »

Vor dem Beginn:
Bitte lest euch diesen Workshop vorerst komplett durch, bevor Ihr beschließt mit dem Umbau zu beginnen. So könnt Ihr später noch entscheiden, ob Ihr euch den Umbau traut oder nicht.

Bevor Ihr mit allem anderen Beginnt müsst Ihr unbedingt die Batterie abklemmen, da sonst die Gefahr bestehen kann, dass die Airbags auslösen, wobei Ihr euch verletzen könntet.

Dann solltet Ihr unbedingt daran denken, jedes Mal vor dem Bohren das Fenster hochzukurbeln / hochzuschieben, da Ihr die Scheibe sonst mit einem Bohrer zerstören könntet.

Vorwort:
Viele von euch, die schon einmal mit dem Gedanken gespielt haben sich elektrische Fensterheber nachzurüsten werden sicher schon einmal beim freundlichen Opel-Händler oder beim beliebten Auktionshaus vorbei geschaut haben um sich nach Preisen zu informieren. Meist wird dieses jedoch mit einer Ernüchterung über den Preis geendet haben. Original sind die Heber unbezahlbar und selbst anderswo bekommt man diese nur für sehr viel Geld, da diese sehr selten sind.

Also habe ich mir mit Harper Gedanken darüber gemacht, ob man nicht die Heber aus einem anderen Opel verbauen kann. Denn im Prinzip funktionieren alle Heber ja nach dem gleichen Prinzip. Und da er gerade elektrische Heber bei seinem Corsa verbauen wollte, nutzten wir diesen dann als Versuchsobjekt.

Auf dem Folgenden Bildern kann man sehen, dass sich die Heber relativ ähnlich sind.

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Benötigtes Werkzeug:
  • 1x Bohrmaschine + Bohrer (1mm, 5mm, 8mm)
  • 1x Schrauben-Dreher
  • 1x 12V Spannungs-Quelle
  • 1x Kleine Taschenlampe
  • Evtl.: 1x Hammer
Benötigtes Material:
  • 2x Fensterheber-Scheren vorn vom Omega B
  • 2x Türkabelbäume vorn vom Omega B
  • 4x Schrauben (5mm Durchmesser, 50mm lang), Muttern & Unterlegscheiben
Ausbau des Airbag-Sensors:
Nachdem Ihr die Batterie abgeklemmt habt, müsst Ihr als aller erstes die Türpappen abbauen. Nun könnt Ihr auf das Innere der Tür schauen. Wie man auf dem folgenden Bild erkennen kann, befindet sich der Airbag-Sensor auf einer großen schwarzen Blech-Platte, welche wir erst einmal entfernen müssen um an das Innere der Tür zu gelangen.

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Ihr zieht als erstes den Stecker von dem Airbag-Sensor nach unten ab. Anschließend nehmt Ihr die Bohrmaschine und einen Bohrer von 8mm Größe. Damit Bohrt Ihr die 4 Nieten aus, welche das Blech an der Tür halten. Welche das sind, könnt Ihr auf folgendem Bild erkennen.

Bild

Einfach den Bohrer auf den Kopf setzen und anfangen zu bohren. Entweder brechen dann die Köpfe der Nieten irgendwann von allein ab, oder Ihr müsst diese noch ein wenig mit einem Schrauben-Dreher bearbeiten. Anschließend, wenn die Köpfe ab sind, könnt Ihr den Rest ebenfalls mit einem Schrauben-Dreher nach innen durchschlagen. Nun könnt Ihr das gesamte Blech mit dem darauf montierten Sensor aus der Tür herausnehmen.

Der Kabelbaum:
Um die Heber später anschließen zu können benötigt man ja einen entsprechenden Kabelbaum, an welchem der Stecker für den Heber vorhanden ist. Bei manchen sollte dann auch der Airbag oder die elektrischen Spiegel nicht fehlen. Vorteilhaft ist, dass in einem Omega, der elektrische Fensterheber hat, meist alles andere ebenfalls verbaut ist. Also kam uns der Gedanke, den Omega-Kabelbaum und den Corsa-Kabelbaum zu vereinen. Jedoch hat Opel es einem mal wieder sehr leicht gemacht. Die Anschluss-Buchsen der Kabelbäume sind vom Aufbau des Steckers her identisch, sodass man den Corsa-Kabelbaum einfach gegen den neuen austauschen kann. Jedoch ist es ratsam, vorher einmal alle Kabel durch zu messen und mit dem Corsa-Kabelbaum zu vergleichen. Bei uns hat sich herausgestellt, dass die beiden Adern der Airbag-Sensoren im Anschluss-Stecker vertauscht waren. Wie diese Adern getauscht werden kann man auf den folgenden Bildern erkennen.

(Bilder: Airbag-Leitung; Kabel drehen - Kommen nach)

Ausbau des alten, manuellen Hebers:
Dieser wird genau so wie der Airbag-Sensor in der Tür gehalten. Auch hier bohrt Ihr wieder die 4 auf dem folgenden Bild zu erkennenden Nieten aus, nachdem Ihr das Fenster soweit herunter gekurbelt habt, dass Ihr auf die Führungsschiene schauen könnt, in welche der Heber greift.

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Schaut euch genau an, wie der Heber sich in dem Fenster hält, denn genau so muss der andere Heber später auch wieder eingebaut werden.

Tipp: Fixiert das Fenster mit einem oder zwei Holzkeilen, damit dieses nicht herunterfallen kann, wenn Ihr den Heber entnommen habt.

Nun drückt Ihr von vorn auf die Welle, auf der die Fenster-Kurbel saß und schiebt den Heber mit der anderen Hand nach hinten (Richtung Türschloss). Nun klappt Ihr den Heber im Inneren der Tür zusammen und entnehmt Ihn der Tür durch das Loch, wo vorher der Airbag-Sensor montiert war.

Einbau des neuen, elektrischen Hebers:
Vom Prinzip her macht Ihr nun das gleiche wie im letzten Schritt in umgekehrter Reihenfolge. Als erstes führt Ihr den Heber im zusammengeklappten Zustand in die Tür und klappt Ihn dann soweit auseinander, dass Ihr Ihn in die Führung am Fenster und an der Vorderseite der Tür schieben könnt. Wichtig ist dabei, dass der Heber sehr weit, aber nicht vollständig „oben“ ist. Dazu schließt Ihr den Stecker des Kabelbaums an den Motor an und gebt auf folgende Pins des Verbindungssteckers des Kabelbaums +12V:

(Bild: Motor; Überbrückung zum Hochfahren - Kommt nach)

An den rot gekennzeichneten Pin dürft Ihr immer nur kurz mit +12V gehen, da Ihr sonst die Komfort-Funktion des Hebers aktiviert und der Heber ganz hinauf fährt, was für den ersten Schritt jedoch nicht allzu schlimm wäre. Seid Ihr ganz oben angekommen, fahrt Ihr den Heber mit dem blau gekennzeichneten Pin wieder ein ganz klein wenig hinunter. Dies ist wichtig, damit der Heber das Fenster am Ende vollständig schließt.

Nun schiebt Ihr den gesamten Heber soweit durch die Führungsschienen durch, dass jeweils der Innere, der beiden oberen Scheren-Arme, welche in das Fenster greifen, so weit wie möglich am Rand in der Führungsschiene sitzt. Als nächstes entfernt Ihr die Holzkeile, schiebt das Fenster ganz hinauf und fixiert die Scheibe anschließend wieder mit den Holzkeilen.

Das schwierigste ist nun herauszubekommen an welcher Stelle Ihr die 4 Löcher in die Tür bohren müsst, um den Motor zu fixieren. Dort ist ein wenig Improvisation gefragt. Ich habe es in etwa geraten und an entsprechende Stelle mit einem sehr kleinen Bohrer vorgebohrt. Dann mit einer Taschenlampe die Stelle von innen beleuchtet. Wenn die Stelle passte habe ich das Loch mit einem 5mm-Bohrer weiter aufgebohrt. Ansonsten habe ich erneut an einer anderen Stelle mit dem kleinen Bohrer vorgebohrt und wieder mit der Taschenlampe kontrolliert.

Nachdem alle vier Löcher gebohrt waren haben wir für die Stellen, an denen der Motor sehr weit vom Blech der Tür entfernt war, Distanzstücken aus Holz angefertigt um diese zwischen den Motor und die Tür zu bringen, da man den Motor sonst beim Anschrauben zu sehr verziehen würde und er sich auch stets beim öffnen und schließen bewegen würde, sodass er das Fenster nicht korrekt schließen würde. Wichtig ist es auch, Unterlegscheiben zu verwenden, um die Kraft des Motors auf eine größtmögliche Fläche zu verteilen.

Wenn Ihr nun den Motor anschließt und Ihn erst einmal wieder provisorisch betätigt, werdet Ihr feststellen, dass der Arm, welcher in die Metall-Schiene in die Innenseite der Tür greift, sehr bald droht, aus der Schiene zu rutschen. Diese müsst Ihr nun ebenfalls anders anbringen. Jedoch ist es dabei anscheinend nicht ganz so einfach, wie bei den Motoren. Denn bei uns haben beide Schienen komplett andere Positionen. Das Funktions-Prinzip der Schiene lässt sich jedoch sehr schnell erkennen. Man kann damit die Neigung der Scheibe im geschlossenen Zustand, während des Hinunter-/Hinauffahrens und im offenen Zustand bestimmen. Je weiter die Schiene am inneren Punkt (Tür-Scharnier-Seite) herauf gesetzt wird, umso mehr neigt sich die Scheibe z.B. im geöffneten Zustand nach hinten (Tür-Schloss-Seite). Mit der Höhe des äußeren Punktes der Schiene bestimmt man die Neigung der Scheibe im laufenden Zustand.
Es ist zwar anfangs ein wenig kompliziert, den richtigen Punkt zu finden, zumal man auch noch darauf achten muss, dass die Schere auf der Hälfte des Weges nach unten und im komplett heruntergefahrenen Zustand nicht aus der Schiene rutscht, allerdings bekommt man mit ein wenig Probieren sehr schnell heraus, wie die Schiene platziert werden muss.

Worauf es zuletzt ankommt ist, dass Ihr den Motor des Hebers mittels der 4 Schrauben recht weit an die Tür heranzieht, sodass die Scheibe nicht an der Metall-Halterung des Motors entlangschrammen kann. Dadurch würdet Ihr euch nur unnötig die Scheibe zerkratzen. Allerdings sollte dies gleichmäßig gemacht werden und nicht so, dass der Motor an allen 4 Punkten so weit am Blech der Tür anliegt, wie es nur geht. Da sich hierdurch der gesamte Scheren-Mechanismus in sich verzieht und der Motor es nur unnötig schwer hat.

Nachtrag – Aus zwei mach’ eins:
Wenn man den alten, manuellen Heber mit dem neuen, elektrischen Heber vergleicht, wird einem auffallen, dass die Scheren des Omega-Hebers anders geformt und auch kürzer sind. Nachdem ich mich daran erinnert hatte, dass man mittels Schweißen aus einem elektrischen Tigra-Heber und einem manuellen Corsa-Heber einen elektrischen Corsa-Heber bauen kann, kam mir der Gedanke aus Omega- und Corsa-Heber einen zu machen, indem ich ebenfalls die Scheren der Corsa-Heber auf die Motoren der Omega-Heber schweiße. Dies gestaltete sich jedoch ein wenig schwierig, da sich das Metall zu Anfang nicht wirklich gut schweißen ließ. Nachdem ich ein wenig herumprobiert hatte, gelang es mir trotzdem beide Teile zusammen zu schweißen. Als wir den neuen Heber dann eingebaut hatten mussten wir allerdings feststellen, dass die Arbeit überflüssig war, da jetzt die gesamten Wege der Schere nicht mehr stimmten und das Fenster immer aus seiner Führung heraus fiel. Also bleibt einem nichts anderes übrig, als die Omega-Heber komplett so zu verbauen wie sie sind.

Nachtrag – Gewährleistung:
Wie es eigentlich immer ist, macht Ihr auch diesen Umbau auf euer eigenes Risiko. Wenn Ihr etwas zerstört, geht das auf eure eigene Kappe. Allerdings sollte alles, wie auch bei unserem Umbau, ohne Probleme funktionieren.
Corsa B 2.0 16V Turbo - C20LET
Wittstock Airbase 08/2009
60ft. ET: 2.455s
1/8 Mile ET: 9.153s @ 137.309km/h
1/4 Mile ET: 13.765s @ 173.373km/h

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