[Tipps] Bremssättel lackieren

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Patrick
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[Tipps] Bremssättel lackieren

Beitrag von Patrick »

Workshop:
Corsa B – Bremssättel lackieren
Von Pötti


In diesem Workshop erkläre ich wie man die Bremssättel beim Opel Corsa B mit dem Pinsel lackiert, ohne diese auszubauen.
Ausser die gleich von mir angegebenen Materialien braucht ihr auch etwas Zeit und Geduld, denn das Lackieren eines Bremssattels hat bei mir ca. 3 Stunden gedauert.

Materialien:
  • - ein Wagenheber
    - ein Kreuzschlüssel (oder anderes Werkzeug zum Öffnen der Radmuttern)
    - ein Drehmomentschlüssel
    - eine Zange
    - eine Drahtbürste
    - ein Baumwolllappen
    - Wasser
    - Lack in der Farbe eurer Wahl (gibt’s von FoliaTec, Hammerite tut es auch)
    - ein großer Haarpinsel
    - ein kleiner Haarpinsel
    - alte Zeitung zum Drunterlegen
    - Klebeband
Sucht euch ein trockenes Plätzchen zum Arbeiten, ich konnte es draußen machen, weil das Wetter gut war, ggf. geht in eine Garage.

Dann geht’s los: Sucht euch die Seite aus die ihr zuerst lackieren wollt.

Nun müsst ihr das Rad demontieren: Löst die Radmuttern leicht mit dem Kreuzschlüssel, danach bockt den Wagen mit dem Wagenheber auf, dreht die Radmuttern ganz heraus und nehmt das Rad ab. Merkt euch wie das Rad gestanden hat, es erleichtert die spätere Montage!

Wenn ihr den Boden, unter dem ihr arbeitet, vor möglicherweise herunterkleckernder Farbe und Bremsstaub schützen wollt, legt eine Zeitung drunter.

Habt ihr dies soweit getan, dürfte es bei euch in etwa so aussehen:
Bild

Nun muss der Dreck vom Bremssattel runter, sonst hält der Lack nicht. Nehmt dazu erstmal die Drahtbürste, und schrubbt den Bremsstaub ordentlich runter.

Wenn ihr meint dass ein Großteil des Dreckes beseitigt ist, nehmt einen feuchten Baumwolllappen und reinigt nun damit den Bremssattel. Macht diese Arbeit sehr sorgfältig, denkt dran auch unten drunter und in allen Ecken zu reinigen. Reinigt den kompletten Bremssattel solange, bis ihr mit einer sauberen Stelle des Lappens über den Bremssattel wischen könnt, und dieser nicht mehr schmutzig wird. Nun sollte der Bremssattel sauber sein.

Jetzt kommt ein Part wo ihr selbst entscheiden müsst:
Auf dem Bremssattel befindet sich eine Klammer. Diese könnt ihr vorsichtig mit einer Zange entfernen, wenn ihr sie nicht mitlackiert haben wollt. Entscheidet ihr euch für das Entfernen der Klammer, müsst ihr nach dem Lackieren damit rechnen einige Stellen auszubessern, denn dass Wiedereinsetzen der Klammer könnte Kratzer im frischen Lack des Bremssattels verursachen.
Lasst ihr sie drauf und wollt sie mitlackieren, reinigt die Klammer ebenfalls gründlich!

Vor dem Lackieren müsst ihr noch die Teile schützen, auf die unter keinen Umständen Lack kommen sollte. Nehmt Klebeband und klebt alle Bereiche im ummittelbaren Umfeld des Bremssattel ab, auf die kein Lack kommen soll. Dazu gehört auch die Bremsscheibe und der Bremsbelag.

Das Lackieren kann beginnen. Macht euren Lack bereit, d.h. öffnet die Dose und rührt ihn um (Achtet hierbei auch mal auf die Verarbeitunghinweise eures Lackes). Es gibt speziellen Bremssattellack, z.B. von FoliaTec, ich habe aber auch schon viele Erfahrungen gehört, dass es Hammerite oder normaler Autolack auch tut. Die Wahl bleibt euch überlassen, ich entschied mich für den Metallschutzlack von Hammerite in rot glänzend, gibt es übrigens in jedem Baumarkt.

Bild

Fangt nun an euren Bremssattel mit dem Lack einzupinseln, für die großen Flächen nehmt den großen Pinsel, für die Ecken und Kanten nehmt den kleinen. Nutzt einen Haarpinsel, keine Borste, denn das feine Haar ermöglicht eine gleichmäßigere Verteilung des Lackes. Fangt am besten oben an und seht zu dass ihr keine Flächen vergesst, schaut euch dazu auch mal den Bremssattel von unten an. Wenn ihr den ersten Anstrich fertig habt, könnte es sein, dass der Lack noch sehr fleckig und ungleichmäßig erscheint. Das macht nichts, weil ihr gleich noch einmal dick überstreicht.
So sah der Bremssattel bei mir nach dem ersten Anstrich aus:
Bild

Bevor ihr die zweite, endgültige Lackschicht auftragt, muss der Lack „fingertrocken“ sein.
Bei Hammerite ist das nach einer Stunde der Fall, achtet auch hier wieder auf die Verarbeitungshinweise eures Lackes!
Jetzt streicht ihr den kompletten Bremssattel einfach nochmal, seid nicht sparsam mit der Farbe, tragt ordentlich dick auf. Versucht den Lack so gleichmäßig wie möglich auf den Bremssattel aufzutragen.

Habt ihr diesen Vorgang hinter euch, seid ihr auch schon fast fertig... aber auch nur fast :)
Wenn ihr die Klammer entfernt haben solltet, befestigt diese nun wieder vorsichtig. Der Lack sollte dazu schon angetrocknet oder wieder „fingertrocken“ sein. Sollten dabei kleine Macken im Lack entstehen, bessert sie schnell nochmal aus.
Nun könnt ihr auch die Klebestreifen, die als Schutz dienten, entfernen, und ihr seht euren frischgelackten Bremssattel blank vor euch.
Das wars!

Natürlich muss das Rad nun wieder montiert werden. Setzt das Rad so an, wie es vorher war (ihr solltet euch ja merken wie es stand). Passt auf dass ihr nicht an den lackierten Bremssattel kommt, damit kein Lack auf die Felge gelangt.
Zieht die Radmuttern handfest, dann könnt ihr den Wagen mit dem Wagenheber herunter lassen. Jetzt zieht sie gleichmässig über Kreuz (also diagonal vorgehen) fest. Benutzt dazu einen Drehmomentschlüssel, das Rad muss mit 110 Nm angezogen werden.
Prüft noch mal sicherheitshalber alle Radmuttern auf festen Sitz.

Fertig!
Fahrt jedoch nicht, bevor der Lack richtig trocken ist, sonst könnte sich Bremsstaub im Lack einschließen!
Und jetzt freut euch dass ein lackierter Bremssattel zwischen euren Felgen hervorschaut!
An der anderen Seite muss natürlich das gleiche gemacht werden.

PS: Die einwandfreie Montage des Rades und die einwandfreie Funktion der Bremse ist lebenswichtig!!! Arbeitet mit großer Sorgfalt und Ruhe!
Bild

Bilder und Text © Pötti
09/2004

Pötti hat uns diesen Workshop freundlicherweise zur Verfuegung gestellt. Vielen Dank!
„Um den Hybridantrieb besser aussehen zu lassen, haben die Japaner nebenher etwas sehr Sinnvolles gemacht. Sie haben sich mit dem Auto an sich beschäftigt, um den Luftwiderstand und die Rollreibung abzusenken. […] So kommt mindestens ein Drittel des Verbrauchsvorteils des Toyota Prius gar nicht von der Hybridtechnik, sondern vom optimierten Fahrzeug.“
Fritz Indra in der ADACmotorwelt 11/2005

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