Trackday August 2024, ein heisser Tag für Mensch und Maschine
Die Tatsache dass ich einiges an Unschönheiten, welche beim letzten Trackday sowie bei den Testfahren auf dem Übungsgelände aufgefallen waren, beseitigen konnte stimmte mich positiv gegenüber einem weiteren Tag auf der Rennstrecke. Auch habe ich mich noch zusätzlich um einige Dinge gekümmert welche mir das Leben auf und neben der Strecke etwas angenehmer machen.
Zum einten habe ich alle Verschraubungen am Bodykit mit durch Schnellverschlüsse ersetzt, damit ist es nun möglich alle Anbauteile mit einem Schraubenzieher innert Sekunden zu entfernen.
Den Gaszug, welcher bis anhin eine Kombination aus dem originalen Corsa-teil am Gaspedal und dem Subaru-teil an der Drosselklappe bestand, ersetzte ich durch einen durchgängigen Universal-Gaszug welcher nun massiv weniger Spiel hat und somit die Gaspedalstellung etwas genauer an die Drosselklappe weiterleitet.
Eine Zusatzlüftung für den Fahrer durfte ebenfalls Einzug halten, ein kräftiger Lüfter mit Verrohrung in Richtung Pilot sorgt nun auch an heissen Tagen für etwas "Abkühlung".
Der Morgen verlief relativ Unspektakulär wobei ich mich voll auf das fahrerische sowie technische konzentrieren konnte. Der Motor lief sauber, keine Aussetzer, keine komische Verhaltensmuster, immer konstante berechenbare Leistung.
Drei Punkte sind mir hier jedoch aufgefallen welche noch Beachtung benötigen
- Schaltung gefühllos wenn der zweite oder vierte Gang eingelegt wird. Dies ist vor allem ein Problem wenn vom fünften in den vierten geschaltet werden soll, man bekommt das Gefühl dass der Gang nicht eingelegt ist.
- Lenkrad steht schief nach rechts bei Geradeausfahrt, jedoch immer die selbe Position und zieht nicht in eine Richtung.
- Die Türen fangen sich ab ca. 200 km/h oben etwa 1-2cm nach aussen zu biegen.
Trotz des schief stehenden Lenkrades ist die Lenkung nun sehr präzise und ich merke mittlerweile wie extrem leicht die Vorderachse ist. Da ich meist Frontantrieb fahre muss ich mich nun mit steigender Geschwindigkeit auf der Rennstrecke erst daran gewöhnen dass auf der Vorderachse nun praktisch keine Gewichtsverlagerung stattfindet und jede kleine Lenkbewegung direkt in einer Richtungsänderung resultiert.
Zudem wollte ich wissen was momentan an Höchstgeschwindigkeit drin liegt. Da ich keinen funktionierenden Tacho mehr habe stütze ich mich hier auf Drehzahl, Getriebeübersetzung und Abrollumfang der Räder um einschätzen zu können was eine realistische Höchstgeschwindigkeit sein könnte. Das Ergebnis der Berechnung ist 230kmh (+/- 5kmh) wobei zu beachten ist dass die Aerodynamik des Corsas weit weg von optimal ist und vor allem der Heckspoiler hier einiges an Wiederstand leistet was ich auch unfreiwillig noch testen durfte wieviel Sogwirkung dieser erzeugt.
Am Nachmittag wurde es zunehmen heisser und das Thermometer kletterte bis auf 36°C. Dies zeigte sich auch in der Wassertemperatur welche sich gerne mal in den roten Bereich bewegte. Da ich keine Risiken eingehen wollte nutze ich eine Lage gerade auf der Strecke um den Motor etwas weniger mit Vollgas zu belasten und dafür die Motortemperatur etwas senken zu können. Mein Zusatzlüfter im Innenraum durfte ebenfalls seinen Dienst aufnehmen damit ich nicht auch im roten Bereich fahren musste.
Während einer längeren Session auf der Strecke und ich mich trotz der Hitze langsam an alles am gewöhnen war, stellte ich plötzlich einen beissenden Geruch fest. Ein Blick in den Rückspiegel und eine weisse Wolke folgte mir unaufhörlich.
Ein weiter Blick auf die Wassertemperatur und diese war nun weit im roten Bereich. Schnell reduzierte ich die Geschwindigkeit, aktivierte alle Zusatzlüfter welche auch im Motorraum verbaut sind und rollte mehrheitlich zur Streckenausfahrt.
Im Fahrerlager angekommen, Heckklappe aufgemacht in der Erwartung einen Wasserkocher in Form eines Motors zu finden durfte ich feststellen dass das komplette Kühlsystem leer war. Etwas konsterniert nach einem offensichtlichen Fehler gesucht und das einzige was ersichtliche war Wasserdampf kommend vom Abgaskrümmer und Wasser welches sich an der Unterseite des Heckspoilers angesammelt hatte.
Der erste Verdacht war dass sich ein Schlauch gelöst hatte. Auch ein Befüllen des Kühlsystems mit Wasser zeigte dass das Wasser im Bereich eines Schlauchs sofort wieder austrat.
Aufgrund der Hitze und der Tatsache dass ich bis in den Nachmittag fahren konnte entschied ich mich dafür keine weiteren Aufwände zu betreiben, es dabei zu belassen und die genau Fehlersuche in die heimische Garage zu verlegen.
Auch wenn das Ende des Trackdays sehr abrupt und etwas unschön war sehe ich den Tag sehr positiv, vieles was bis jetzt ein Fahren mühsam und herausfordernd machte ist nun bereits beseitigt und es beginnt Spass zu machen einfach einzusteigen und die Runden auf der Strecke zu geniessen. Somit kann ich es kaum erwarten dieses Jahr noch einmal im Oktober auf dies Strecke zu gehen.
Und hier noch einige "heisse" Bilder zum Schluss
