im Allgäu wurde letzte Woche ein ausgebrannter Smart mit gestohlenen Nummernschildern gefunden.
das weckte im Bekanntenkreis doch einige Erinnerungen...
zuerst ich selbst: denke beim Reifenwechsel (bei den Eltern) noch: "Hoppala, den vorderen Schilderhalter solltest Du mal auswechseln, das Taferl hängt ja nur noch am guten Willen..."
dann noch den Schleichweg zu Vaters Schrebergarten gefahren, zum Verabschieden, und auf dem Heimweg noch schnell im Baumarkt einen viel zu teuren Nummernschildhalter gekauft...
will ihn am nächsten Tag wechseln...
- Nummernschild ist nicht mehr da!
also zumindest schonmal den Halter gewechselt...
dann zur Polizei (Friedberg) gefahren: "Schild verloren..."
auf dem Treppchen zur Wache - Anruf am Handy: "Polizeiinspektion Schwabmünchen. vermissen Sie ein Nummernschild?"
Kehrtwende, nach Schwabmünchen gefahren, mein Kennzeichen wieder in Empfang genommen und gleich dem neuen Nummernschildhalter übergeben...
wurde auf dem Schleichweg zum Schrebergarten gefunden (ist wohl doch ein bisschen holprig)...

meine Nachbarin...
- hatte Besuch von einer Bekannten, deren Nissan auf dem Weg von - Paderborn oder Bielefeld? jedenfalls schon 'ne Ecke weg! - einen Kupplungsschaden erlitten hatte.
menschlich hatte die sich dann aufgeführt wie offene Hose, aber mei, die Trauer um ihr liebes Auto, da sollte man vielleicht nicht alles auf die Goldwaage legen.
naja, sie saß dann also eine Woche bei uns fest und wir haben uns nach zwei Tagen schon überlegt: "wie werden wir die nur wieder los?!"
ihre Idee: wir (meine Nachbarin oder ich) mieten auf unsere Rechnung - sie war ja quasi mittellos - einen Autoanhänger oder -Transporter und fahren sie und ihren Köter nach Hause...
unsere Ideen: ein einfaches Auto kaufen (Clio mit zwei Monaten TÜV und Kurzzeitkennzeichen für insgesamt 200EURo) und sie hätte dann zwei Monate Zeit den Rücktransport ihres Nissan oder die Reparatur in Augsburg/Friedberg zu organisieren...
- wollte sie nicht...
"schönes Wochenend-Ticket" der Bahn: 45€ (mit Hund!) - wollte sie ihrem Liebling nicht zumuten: "wenn er mal raus muss?"
dito Fernbus - ebenfalls um die 50€...

irgendwie hat sie's nebenbei aber doch irgendwie geschafft einen Bekannten aus der Heimat zu überreden, sie mit Hund und Auto aus dem gräßlichen Bayern abzuholen - mitten in der Nacht, gegen zwei Uhr in der Früh...
und Ihr Auto stand derweil bei meiner Nachbarin vor der Hütte, ohne dass sie irgendwie eingeweiht worden wäre, wie's damit nun weitergehen würde...
keine Antwort auf Anrufe, SMS, WhatsApp oder eMail...
damit nun niemand auf dumme Gedanken käme (die A8 ist ja nicht weit und die Dorfjugend zu allerlei Blödsinn bereit), und sie sich dann wenigstens bei der Abholung ihres "Schmuckstücks" bemerkbar machen würde, nahmen wir die Nummernschilder ab und meine Nachbarin schrieb ihr, dass wir die Nummernschilder sichergestellt hätten, sie möge daran denken, wenn sie ihren Karren abhole...
eine Woche später wurde "der Karren" dann tatsächlich abgeholt...
- unangekündigt...
- um vier Uhr in der Früh!
diesmal hatte ihr Bekannter wohl einen Autoanhänger organisieren können...
aber statt Abwarten und Verhandeln um die Schilder, kam am Dienstag dann ein Anruf von der Polizeiinspektion Friedberg "uns liegt da eine Anzeige vor..."
hatte sich die dumme Nuss doch tatsächlich nicht entblödet meine Nachbarin wegen Diebstahls der Nummernschilder anzuzeigen!

und ich musste dann los, den Sachverhalt aufklären...
die Beamten konnten meinen Ausführungen dann aber durchaus folgen und fragten sich mit mir, was den Kollegen wohl geritten hatte, die Anzeige aufzunehmen und ob's nicht viel einfacher gewesen wäre, wenn man denn schon Diebstahl vermutet, vor Ort die Polizei in Friedberg zu informieren...
und jetzt noch eine neuere Geschichte von einem Kumpel...
sein Nachbar war aufgebrochen nach Fernost zu vier Wochen Rucksacktour...
und mein Kumpel stellte irgendwann in der Tiefgarage beiläufig fest, dass an Nachbars Auto die Kennzeichen fehlten...
"ja, ja...", dachte er, "Misstrauen ist halt auch eine Lebenseinstellung...", sein Nachbar wird die Nummernschilder wohl selbst abgenommen haben, damit niemand damit Unfug treiben kann...
irgendwann, Wochen nach der Rückkehr des Nachbarn - die Kennzeichen waren, wie erwartet, längst wieder an ihren angestammten Platz zurückgekehrt - platzte es aus ihm heraus: "... sagt jemand, der seine Nummernschilder abschraubt, wenn er in'n Urlaub fliegt..."
der Nachbar mit ungläubigem Blick: "wie? Nummernschilder abschrauben?!"
- offenbar war genau das geschehen, wogegen das Abnehmen der Schilder hätte schützen können...

war aber sonst wohl 'n Braver, denn es kamen keine Strafmandate aus der Zeit der Abwesenheit des Nachbarn...
