Könnte jetzt bischen länger werden, viel altkluges Geschwätz (....als ich noch jung war....) usw.; trotzdem versuche ich es zu gliedern, dass es nicht zu langweilig wird.
Was macht beim Slalom schneller ? Fahren üben, egal ob Slalom oder Kart, drinnen wie draussen, egal ob Regen oder Sonne. Im eigenen Fahrkönnen liegen einige Jahre an Erfahrung, beim richtig schnell Fahren sind es nur Minuten. Im Serien-FWK liegen Jahrzehnte an Erfahrungen aller Hersteller; diese Werte sollen aufzeigen, wo das Potential liegt.....und am meisten Spass macht das Üben auch noch.
Wenn es dann sein muss, dass die Technik angegangen wird dann müssen zuerst Semis aufgezogen werden. Ich kenne euer Reglement nicht, als ich noch in der CST-ClubSportTrophy gefahren bin war es anfangs egal. Erst später wurde die Sportreifenklasse eingeführt.
Welche Gummis sind wie:
- Dunlop Direzza, erster Semi welchen die anderen kopiert haben, der teuerst aber auch der beste, Preis-Leistung eher schlecht
- TOYO R888, war meine Wahl, steigert die Beschleunigungen um ca. 20% (1-1,2G quer auf 1,2-1,4G für Opel Speedster, gemessen mit der der Performance Box von Racelogic)
- Hankook, Nankang, King Meiler usw. kamen erst nach meiner Zeit.
Fahrwerk:
Die meisten Sportfahrwerke fühlen sich zwar hart an, sind aber viel zu weich. Die härte die man spürt sind nicht die Federn sondern die Puffer (Federwegsbegrenzer). Man kann mit so einem PufferFWK erstaunlich schnell fahren (Opel Speedster hat es ab Werk verbaut), die Krönung ist es aber nicht. Z.B. haben die Puffer keine Dämpfung => die Karrosse hüpft. Das beste FWK welche ich selbst gefahren bin war das werksseitige Sportline im Mercedes W202 (C-Klasse); es ist unglaublich hart beim drücken auf den Kotflügel, die Karosseriebewegungen bei der Fahrt sind aber sehr gering. Besser war nur 996-GT3, bei dem durfte ich aber nur mitfahren und der ist auch in einer anderen Liga. Wenn es also ein FWK sein muss dann mit den härtesten Federn die es gibt wobei ich nicht glaube, dass es ausreichend harte Federn am Markt gibt. Daumenwert: halber Federweg => doppelte Federrate ist nötig, ebenso Hilfsfedern (helper springs) sonst gibt es keinen Tiefgang.
Stabis:
Die machen nur Sinn, wenn die erreichbaren Beschleunigungen quer höher sind als längs (=Bremsen). Beim Speedy waren dies ungefähr 20% was sich auch im Stabi wiedergespiegelt hat; er hatte ungefähr 20% der Federrate der VA-Federn (hinten hatte er keinen). Porblematisch beim Stabi ist immer, dass er die Federrate nur in Kurven anhebt, nicht aber beim Bremsen. Man kann die Dämpfer aber nur auf eine Federrate einstellen; somit ist dann immer ein Fall nicht gut angepasst.
Abstimmung:
Wenn du jetzt nur auf der VA einen dickeren Stabi einbaust dann wird er untersteuernder werden und Traktion einbüßen. Das ist beim Slalom sehr kritisch, Slalomfahrzeuge sollten eher nervöse Heckschleudern sein welche in die Kurven hinein wollen. Dies gilt auch für das Anbremsen (siehe anderer Beitrag von dir); die HA kann tendenziell überbremsen; dass sorgt für kurze Bremswege und mit dem richtigen, sanften Lenkimpuls geht der Wagen gleich in die richtige Richtung. Ebenso ist es sehr wichtig, am Kurvenausgang viel Traktion auf der VA zu haben; man möchte ja schneller werden.
Ansonsten viel Spass mit deinen Hobbies, ich hatte auch viel Spass damit und kann es deswegen gut nachempfinden.
mfg
mb