Hallo,

ich habe in den letzten Tagen ein wenig über das Abgasrückführventil gelesen und habe in dem Zusammenhang auch mitbekommen, dass an einigen Stellen die Stilllegung diskutiert wird, jeweils mit pro und contra. Weil einer der Punkte halt auch die Verdreckung und Zusetzung des Ansaugkrümmers ansprach, habe ich heute mal den oberen Deckel abgenommen und reingeschaut. Was für ein Dreck! Ich werde den Krümmer definitiv abnehmen und gründlich säubern.

Nun zum Thema Prophylaxe und meiner Frage: hat jemand der Anwesenden schon mal die AGR abgeklemmt (Blinddichtung, etc.)? Es wird an einigen Stellen angesprochen, dass der Verbrauch sich dadurch erhöhen soll. Hat da jemand Erfahrungswerte?

Kilometerleistung: 92.000
in den letzten 2 Jahren reines Stadtauto

Stefan

Wie du selber schon gesagt hast, gibt es verschiedene Meinungen zu pro und contra.

Ich persönlich würde es nicht stillegen, weil illegal. Außerdem gehe ich davon aus, dass die Motorelektronik so programmiert ist, dass sie vom Vorhandensein eines funktionierenden AGR-Ventils ausgeht. Fehlt dieses, werden Werte und Betriebsparameter verändert, was sicherlich nicht gut für Motorlauf, Leistung und Abgaswerte sein kann.

Ich würde den Kram gründlich saubermachen (wenn man das alle 100.000km mal tut, ist das für die meisten Leute höchstens einmal im Autoleben, das finde ich nicht schlimm!) und danach funktionsfähig wieder zusammenbauen und gut ist's.

Dein Dreck sieht eigentlich eher nach Kurzstreckenbetrieb aus, das mag kein Motor, egal ob mit AGR oder ohne.

Abend.

Das AGR selber lässt sich schoneinmal gar nicht ausbauen, ohne direkt einen Fehler zu produzieren.
Selbst mit der Blinddichtung kann es zu Fehlern kommen, weil das Motorsteuergerät in bestimmten Abständen die AGR- Funktion überprüft!

Alles reinigen und dann eventuell noch ein neues AGR sollten eventuelle Probleme beseitigen.
Erhöhter Verbrauch kann wegen Drosselklappenverluste auftreten.

Ja, hatte ich ja auch geschrieben: ich fahre halt ausschliesslich 3-10km-Strecken mit dem Auto, Autobahn kommt bei mir höchst selten vor.

Was ich allerdings nicht ganz verstehe ist, wie das Steuergerät merken soll, ob die Abgase der Frischluft zugeführt werden. Das Öffnen des Ventils ist ja eine Sache und an der würde das ja auch nichts ändern—aber die Blinddichtung kommt ja so gesehen erst mach dem Ventil. Ohne Messung der Luft vor oder nach der Verbrennung kann das m.E. ja gar nicht gehen. Gesteuert wird das Ventil ja pneumatisch mittels Unterdruckdose und am anderen Ende halt das Magnetventil.

Hat eigentlich schon mal jemand den Ansaugkrümmer runter gehabt? Ist es notwendig, gleich eine neue Dichtung parat zu haben oder besteht die Chance, die alte weiterzuverwenden? Und: kann man nach der Reinigung darauf hoffen, dass die E/A-Ventile beim Dauerbetrieb auf der Autobahn den Dreck loswerden, oder müsste man bei der ganzen Reinigunsaktion sogar ins Auge fassen, den Zylinderkopf runter zu nehmen und die Ventile zu reinigen?

Nein, das Steuergerät merkt nicht direkt, ob Abgase zugeführt werden. Es merkt aber, dass die Verbrennung andere Werte produziert als geplant, und dann versucht es gegenzuregeln, was es aber nicht korrekt kann, wenn man das AGR stillegt, da das Steuergerät ja von einem funktionierenden AGR ausgeht. Du bringst damit das ganze System durcheinander; es gibt keinen sinnvollen Grund ein AGR-Ventil stillzulegen.

Ob AGR-Ventile an sich Sinn machen, darüber kann man sicherlich eine ganz andere Diskussion führen. Aber wenn eins verbaut ist, ist auch das ganze Drumherum so ausgelegt, dass es nur mit dem AGR-Ventil korrekt arbeitet!

Das mit der Krümmerdichtung hängt davon ab, woraus die ist. Wenn sie aus Metall ist (was ich annehme), dann kannst du sie in aller Regel wiederverwenden. Wenn sie nicht aus Metall ist, brauchst du eine neue. Ergoogele dir halt mal, woraus die Dichtung bei dir ist, oder gucke nach.

Und ja, bei längerer Autobahnfahrt, muss gar nicht Vollgas sein, einfach überhaupt erstmal 2 Stunden am Stück fahren, besteht durchaus die Chance dass einiges an Dreck von selber wieder verschwindet.

Für die manuelle Entfernung des Drecks an allen Teilen, die du abmachst, empfiehlt sich übrigens Drosselklappenreiniger. Der ist, in Kombination mit einer Messingbürste und Handschuhen, so ziemlich das einzige, was da schnell und effektiv wirkt.

Abend.

Man kann das nicht so pauschel stehen lassen:

Viele Opel- Motoren (ich weiß leider grade nicht, wie das beim Diesel ist) können feststellen, ob das AGR Durchlass hat, oder nicht.
Und zwar die Motoren mit Saugrohrdruckfühler im Ansaugsystem. Ein offenes AGR verändert in einer gewissen weiße den Systemdruck. Verändert der sich nicht so, wie im Steuergerät hinterlegt, weiß das sehr wohl ganz genau, dass ihr da am pfuschen seit!

Hui, Fachwissen das ich nicht habe...

Ja, klingt aber logisch, das mit dem Saugrohrdrucksensor.

Du stimmst mir aber zu, dass es Mist ist, am AGR-System was zu verändern, wenn vom Hersteller ein AGR eingebaut und damit auch in Auslegung und Planung des Motors berücksichtigt wurde?

Ich habe dieses Wissen leider und würde es am liebsten löschen!

Denn dann wäre mir der bei meinem X16XE öfter bei Autobahnballerei gesetzte AGR- Fehler egal.
Trotz dessen ich es erneuert habe (Markenteil, Delphi) kommt der Fehler.

Hier bin ich noch ratlos, was los ist. Ich schätze ich habe irgendwo ein Falschluftproblem (das kann auch für fehlerhafte Druckmesswerte sorgen).

Ja, ich halte von Stilllegung auch nichts.
Es gab nur einen Motor (1.8l meine ich) von Opel, der werkseitig in der Feldabhilfe eine Blinddichtung für das AGR bekam UND bei dem die Sensorik per Software ausprogrammiert worden ist.