Ich wäre auch arg überrascht, wenn VW die einzigen wären, die solche Dinger drehen. Mir kommt das so vor, wie die Dopingfälle bei der Tour de Franz, man weiß im Grunde, dass es alle machen und ab und zu wird eben mal einer erwischt und der ist dann der Sündenbock. Die Medien lieben ja eh Sündenböcke, das ist ja auch so schön einfach, wenn man einen für alles verantwortlich machen kann und sagen kann "der hat das nur gemacht, weil er es kann und weil er böse ist!" und sich gar nicht weiter um die Hintergründe scheren braucht. Das spart Arbeit und Geld und verkauft sich besser.
Den "Abgasskandal" fand ich eigentlich schon zu Beginn komisch, da ging es ja nur um die VWs, die in den USA verkauft wurden und wenn man bedenkt, dass die USA für importierte Autos wesentlich strengere Umweltanforderungen haben als für die eigenen, hat das ganze schon wieder so einen Hauch Ironie. Zumal diese Auflagen meiner Meinung nach nichts mit Umweltschutz zu tun haben (ist auch ein unsinniger Gedanke in Amerika, ich weiß, aber ich wollte es mal gesagt haben), sondern nur dazu da sind, die eigene Wirtschaft zu stärken und ausländischen Firmen vors Schienbein zu treten.
Versteht mich nicht falsch, es geht mir nicht darum, VW in Schutz zu nehmen, ich finde das ist eine ziemliche Sauerei, die eigenen Kunden hinters Licht zu führen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass das noch mehr Hersteller machen. Und sei es nur, indem man die Testkriterien ausnutzt so weit man eben kann, quasi legaler Betrug, denn dass diese Tests mit realistischen Fahrverhalten eher weniger zu tun haben, hatten wir ja schon zur Genüge festgestellt. Ich finde, dieser Test gehört überarbeitet und genau so die gesetzlichen Bestimmungen drumrum. Wird nicht passieren, weiß ich auch, dafür ist die Autolobby zu stark, aber schön wärs schon, oder?
Eigentlich mag ich VW ja, bzw. ich mochte. Zu früheren Zeiten haben die meiner Meinung nach durchaus vernünftige Autos gebaut und nicht ohne Grund sieht man trotz Abfuckprämie und co noch unzählige alte Golfs und Polos rumfahren. Mag sein, dass ich da nicht ganz objektiv bin, ich komme so halb aus einer VW-Familie. In letzter Zeit ging es aber ziemlich bergab, finde ich, nicht nur wegen dem Skandal, sondern generell. Angesprochen wurde es ja schon, man bekommt immer weniger fürs Geld und wenn man sich den Up mal mit Verstand anschaut, will man am liebsten heulen. Aber auch manch technischer Kniff steht eher unter dem Motto "wie das nicht geht". Ich meine, wenn man ein Elektroauto per Induktionsspule laden will, ok, aber wenn man das Teil schon elektrisch so nah wie möglich unter das Auto fährt, wieso nimmt man dann keine Kontaktflächen und spart sich die Verluste durch die Induktion? Oder die Sitzsysteme in Sharan und Touran, da hätte man sich durchaus mal was abschauen können, z.B. beim Zafira, wo man die selbe Funktionalität mit Sitze umklappen, verschieben und rausnehmen hat, aber mit 10 mal einfacherer Bedienung.
Das einzige, was ich nach wie vor recht genial finde, ist die TSI-Technik, die auch eine nette Entschädigung für die unsäglichen SDI-Krücken vor einigen Jahren ist
Hab ich was vergessen? Ach ja, der ADAC. Der hat Statistiken gefälscht, ich bin ja direkt schockiert, wer hätte denn gedacht, dass man Statistiken überhaupt fälschen kann?

Ich muss zugeben, das hat mich nie so recht interessiert. Ob nun das beliebteste Auto von 20000 Leuten oder von 20 in der Redaktion gewählt wird, ich entscheide trotzdem selbst, welches Auto mir gefällt und welches nicht. Ganz ehrlich, wenn ich im ADAC bin (bin ich nicht, aber wenn...), dann will ich, dass die mich im Falle eines Falles aus dem Graben ziehen und mein Auto wieder heil machen, welches Auto diese Leute dann gut oder schlecht finden, tut das wirklich was zur Sache?
So, Schreibflut beendet

Der geistige Horizont ist der Abstand zwischen Brett und Hirn.
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