Vor ein paar Wochen wollte ich mich dann nochmal an die Servolenkung machen, musste das ganze aber recht schnell wieder abhaken. An Lenksäule und Zündschloss-Halterung sind einige recht merkwürdige Verschraubungen, die ich nicht auf gekriegt hab, ohne sie zu zerstören. Irgendwie nicht Sinn der Sache.. Vom ABS hab ich mich gleich verabschiedet, den Spaß alle Bremsleitungen neu zu verlegen (weil die länger sein müssen bis zur Hydraulikeinheit) wollte ich mir einfach nicht gönnen.
Dabei ist mir aber per Zufall was aufgefallen an der Rückbank. Bisher dachte ich, dann man einen Corsa mit einteiliger Rückenlehne nicht auf zweiteilige umbauen kann, weil die Verankerung zwischen den Lehnenteilen entweder Teil der Karosserie ist, oder die Karosserie an der Stelle anders geformt ist. Nun hab ich aber zufällig entdeckt, dass diese Verankerung einfach aufgeschraubt war und das Blech auch nicht seltsam geformt war. Also fix nachgeschaut beim grünen und siehe da: Trotz der einteiligen Rückbank waren an der entsprechenden Stelle Löcher im Blech, sogar mit Gewinde und ein paar Plastikstöpseln, die das wohl abdichten sollten.
Hier schon nach Einbau der Verankerung:

Nun gefallen mir die Sitze aus dem roten ziemlich gut (Viva Color rot-schwarz), die aus dem grünen dagegen finde ich recht hässlich (grau mit bunten Flecken dazwischen), zumal die auch etwas versifft sind.
Also einsfixdrei das ganze Geraffel aus dem Roten ausgebaut und dabei erstmal die Torxnuss geschrottet:

Passiert, wenn die Sitzschraube auf stur schaltet
Ein paar Schwierigkeiten haben sich dann noch ergeben: Zum einen haben die rot-schwarzen Sitze Seitenairbags drinnen (die in den Türen haben wohl nicht gereicht). Ich hab jetzt die Notlösung, dass ich die Kabel zusammen gebunden und unter den Bezug gestopft und dazu die Airbagschildchen abgemacht hab, aber wenn jemand noch einen Tipp hat, wie ich die Dinger raus kriege, wär ich dankbar

Ich hab jedenfalls keine Möglichkeit gefunden bisher.
Ein anderer Punkt war, dass die linke Verriegelung der Rückenlehne im Eimer war und das Gegenstück nicht mehr rausrücken wollte. Hab erstmal beides zusammen abgebaut um mir das ganze anzusehen

Hab dann gemerkt, dass der Verriegelungsbolzen nicht richtig zurückgezogen wird. Mit einem dünnen Imbusscglüssel als Haken und seeehr viel Gefummel und Gefluche ging es aber, sich durch die Rastungen zu arbeiten und das Gegenstück irgendwann raus zu kriegen (Welcher Schwachkopf hat dem Ding eigentlich ganze VIER Rastungen verpasst? Mal im Ernst, wer brauch das? Eine hätte es doch auch getan). Danach konnte man auch sehen, wo das Problem lag:

Die Rille, die man sieht, sollte eigentlich in einer Drahtschlinge sein, die über einen Umlenkhebel, einen Federmechanismus und eine Metallstange mit dem Knopf oben an der Lehne verbunden ist. In dieser Lehne ist es übrigend wahnsinnig eng und man kommt an fast nix ran, also erstmal auseinander gebaut den ganzen Mist, in der stillen Hoffnung, dass ich es nachher wieder so zusammen kriege, dass es läuft.

Ging dann aber einigermaßen, nur diese lange Metallstange wieder quer durch die Lehne von unten in den Knopf zu fummeln grenzt an Folter. Man sieht nix und kann eigentlich nur die Richtung schätzen und stochern und hoffen dass man trifft. Hab währenddessen gefühlt 100 neue Flüche erfunden für das Mistding.
Der Rest ging aber zum Glück recht reibungslos, bis auf den Beifahrersitz. Da hat meine Dämlichkeit wieder zugeschlagen. Hab vergessen den Gurtstraffer zu sichern und ihn natürlich auch fallen gelassen, worauf er pflichtbewusst das getan hat, wozu er gebaut wurde

Aber gut zu wissen, dass er im Ernstfall funktioniert hätte, wenn ich ihn nicht geschrottet hätte. Die mechanischen Dinger kosten aber zum Glück nicht viel und man hat auch nicht den Stress mit Sprengstoffgesetz und Pipapo wie bei den pyrotechnischen.
Hier erstmal nach dem entrümpeln:

Und wo ich eh schon alles auseinander hatte, hab ich gleich noch die schwarzen Einstiegsleisten und die ebenfalls schwarzen hinteren Seitenverkleidungen aus dem roten mit übernommen. die grauen, die vorher drin waren hätten auch scheiße ausgesehen mit den rot-schwarzen Sitzen. Hatte auch den Vorteil, dass ich noch ein paar fehlende Strippen richtung Kofferraum ziehen konnte, zum einen für die ZV, zum anderen für die Kofferraumbeleuchtung, die hatte der Grünling nämlich auch nicht ab Werk (Nochmal: Welcher Schwachkopf baut sowas) und war auf die Spende aus dem roten angewiesen.

Wie man sieht: Geht doch..
Der Rest ging dann erfreulich schnell und unkompliziert. Hier auf dem Bild: Krempel, der Formen annimmt.

Das Geraffel unten in der Ecke hab ich übrigens immer im Auto liegen für Notfälle. Bis auf den Rostlöser und das WD40, der war um die Sitzschrauben gefügig zu machen.
Inwischen ist alles an Ort und Stelle und das Auto, das in nach der ganzen Bastelei liebevoll "Frankensteins Farbeimer" getauft habe (daher der Titel des Threads) ist so langsam in einem Zustand, den ich fast als fertig bezeichnen würde. Fast. Einige Lackstellen müssen noch ausgebessert werden und evtl. werde ich bei der Gelegenheit die roten Teile gleich neu lackieren, die sind leider inzwischen sehr ausgeblichen. Und ja, die Farbkombi bleibt so. Aus Gründen.
Was in Zukunft noch so kommen wird, weiß ich nicht. Das Teil wächst so langsam zu einem kreativen Kunstprojekt. Ich spiele noch so halb mit dem Gedanken, ihm mal einen gescheiten Motor zu verpassen. 2 Liter wären schön, aber der Umbau ist halt aufwändig und ich brauch das Auto regelmäßig. Mal sehen was der TÜV in einem Jahr sagt, wenn irgendwas gravierendes ist und die Karre eh länger ausfällt, kann ich ja nochmal schauen, ob ich in Sachen Motor was mach. Wäre nur die Frage, welcher dann rein kommt. Mit der Kettensäge ab Werk ist die Auswahl leider sehr eingeschränkt. der X20SE wäre eine Option, den kenn ich in seiner früheren Form als C20NE aus dem Kadett von Freunden und find den ziemlich geil. Ansonsten gäbs noch den X20XEV mit etwas mehr Dampf. Der X20XER scheidet für mich aus, der sieht schon auf dem Papier so nach Drehorgel aus, dass ich ihn wahrscheinlich eher nervig als nützlich finden würde...
Naja, schaumermal.
Der geistige Horizont ist der Abstand zwischen Brett und Hirn.
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